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Sie sind hier: » Startseite» Österreich» Katzen-Biologie: Tip-to-Tail

Immer der Nase nach - der Geruchssinn der Katzen

von Dr. Elaine Wexler-Mitchell


Übersicht

Bloß ein Hauch von Thunfisch genügt, um Henry, meinen Kater, aus dem tiefsten Schlaf zu reißen. Das Aroma steigt in seine Nasenlöcher und sie beginnen zu zittern. Als nächstes, das weiß ich, wird er angestrengt versuchen, mein Mittagessen mit mir zu teilen. Es gibt Katzen, die reagieren auf das Geräusch des Dosenöffners, andere, wie Henry, benutzen ihren ausgezeichneten Geruchsinn, um schmackhafte Zwischenmahlzeiten aufzustöbern. Olfaktion – der medizinische Ausdruck für das Wahrnehmen und Identifizieren von Duftstoffen – ist einer der wichtigsten Sinne, die wir in Tip-to-Tail entdecken wollen. Er spielt eine wichtige Rolle beim Essen, beim Erkennen von Freund und Feind, in Bezug auf Ausscheidungen und beim Sexualverhalten.

Bei Katzen ist das Riechvermögen von Geburt an ein hochentwickelter Sinn. Das Neugeborene ist weniger als eine Minute alt. Seine kleinen Augen und Ohren sind noch verschlossen, es wird noch einige Zeit weder hören noch sehen. Während es sich vorwärts bewegt, riecht es seine Mutter, es fühlt die Wärme und beginnt zum ersten Mal zu trinken. Dabei markiert es diesen Platz als sein Eigentum. Obwohl blind und taub, wird es von nun an immer zu dieser Zitze zurückkehren, um zu trinken. Das Kätzchen hat seine Duftmarke hinterlassen und wird durch den Geruch zur richtigen Zitze geführt. Nach zwei Tagen reagiert das Baby auch auf andere Gerüche. Im Alter von 3 Wochen, wenn das Sehen zum wichtigsten Anreiz für das Jungtier wird, ist es der Geruchsinn, der das herum wandernde Kätzchen zurück zum Nest finden läßt. Während des Entwöhnungsprozesses, im ungefähren Alter von 4 bis 6 Wochen, benutzt das Kitten seinen Geruchsinn, um Futter zu finden und zwischen genießbaren und ungenießbaren Objekten zu unterscheiden.

Eine Katzennase besteht aus den Naren, den Nasenöffnungen, dem nasalen Planum, der Nasenbrücke, den Nasenhöhlen und den Nasennebenhöhlen. Die Nasenhöhlen werden durch einen Knochen und einer Knorpelstruktur, dem nasalen Septum, getrennt. Der Boden der Nasenhöhlen ist die knöcherne Gaumenplatte, die zum Rachen hin zum Gaumensegel wird. Der Nasentränengang, der Abfluß für die Tränen, mündet vorne in der Nasenhöhle. Der mittlere Teil der Nasenhöhle dient zum Anwärmen und Befeuchten der Luft für den Beatmungstrakt, der hintere Teil wird zum Riechen verwendet. Die Rückwand der Nasenhöhle ist von runden, knorpeligen Gebilden , den Turbinaten, bedeckt.

Die Atemwege einer Katze sind in einen Oberen und einen Unteren Trakt geteilt. Der Obere Atmungstrakt befeuchtet, wärmt und filtert die Luft. Er beginnt mit der Nase und schließt die Nebenhöhlen, Pharynx, Larynx und Trachea (siehe Teil 5: Atemzüge) ein. Im Unteren Trakt, welcher die Bronchien und die Lunge umfaßt, geht die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff und die Entsorgung von Kohlendioxid vonstatten.

Die Nasenhöhle wird von einer Schleimhaut, der Mukosa, ausgekleidet, welche einen Schutzfilm aus Schleim bildet, der Bakterien und winzige Partikel fängt. Im hinteren Teil der Nasenhöhle enthält die spezialisierte Mukosa Geruchsrezeptoren: sie erkennen die Düfte auf der Mukosa und leiten Impulse über die Geruchsnerven zum Geruchszentrum des Gehirns. Die riechfähige Fläche einer Katzennasenhöhle ist größer als die des Menschen, aber kleiner als jene des Hundes, weil Hunde einen schärferen Geruchsinn brauchen, um Spuren zu lesen. Interessanterweise ist der Nasenabdruck einer Katze ein einzigartiges Identifikationswerkzeug, vergleichbar mit dem menschlichen Fingerabdruck.

Das Jacobson’sche Organ, oder vomeronasale Organ dient zur Kommunikation zwischen Katzen mittels Pheromonen. Pheromone sind chemische Kommunikatoren – ein Individuum produziert Geruch und ein anderes der gleichen Spezies "liest" sie. Kanäle (Ductus vomeronasalis) im Mund leiten die Pheromone zu dem paarigen Jacobson’schen Organ in der harten Gaumenplatte. Die Geruchszellen in dem Organ übermitteln Impulse an das zugehörige Geruchszentrum, dann zum Hypothalamus, einer anderen Region des Gehirns, der mit dem Sexual- und Sozialverhalten in Zusammenhang gebracht wird.

Flehmen ist ein Verhalten, das höchste vomeronasale Stimulation ausdrückt. Eine Katze, die flehmt, hält den Kopf aufrecht, zieht die Oberlippe hoch, rümpft die Nase und hält den Mund leicht geöffnet. Dieses Verhalten erlaubt den Duftstoffen, durch den Ductus vomeronasalis zum Jacobson’schen Organ zu gelangen. Kater zeigen dieses Verhalten sehr oft, obwohl viele Besitzer weiblicher Katzen dieses ebenso beobachten konnten, ohne zu wissen, was es eigentlich ist. Situationen wie zum Beispiel die Nähe einer rolligen Kätzin, der Uringeruch einer fremden Katze, oder das Beriechen einer Stelle, wo sich eine andere Katze gerieben und ihr öliges Sekret hinterlassen hat, können Flehmen auslösen.

Die soziale Verständigung zwischen Katzen beginnt mit dem Austausch von Geruchsinformationen, wenn die Katzen einander zuerst Gesicht-zu-Gesicht und danach Gesicht-zu-Anus inspizieren. Eine Katze kann auf diese Weise bekannte Katzen erkennen oder auch fremde Katzen begrüssen. Begrüßt eine Katze einen Menschen, kann man das selbe Verhalten beobachten: die Katze beriecht die Person, dreht sich dann um und präsentiert ihr Hinterteil.

Die Auswirkungen des Geruchsinns auf das Verhalten

Das Bildung von Urin- oder Fäkalgeruch kann eine sehr wichtige Rolle bei feliner Unsauberkeit spielen. Weil eine Katze sogar ihre eigenen Gerüche als unangenehm empfinden kann, ist eine schmutzige Klobox oft der Grund dafür, daß eine Katze andere Orte für die Verrichtung ihrer Notdurft wählt. In einem Haushalt mit mehreren Katzen sind daher mehrere Klokisten erforderlich, um zu vermeiden, daß der Geruch die Katzen davon abhält, das Katzenklo zu benutzen. Sogar der Geruch des Streus kann das Kloverhalten beeinflussen.

Um diese Unsauberkeit zu bekämpfen, muß der Uringeruch neutralisiert werden. Die Neutralisation wird zwar das Verhalten nicht gänzlich stoppen, aber es wird den Wunsch der Katze, an den selben Ort zurückzukehren, etwas verringern. Es gibt zahllose Produkte auf dem Markt, vom unverdünnten Weinessig bis zu chemischen Keulen, die dabei helfen. Weil Katzenurin Ammoniak enthält, werden Produkte, die Ammoniak enthalten, den Geruch nur verstärken. Man sollte auch bedenken, daß Katzen und Menschen unterschiedliche Auffassungen von aggressiven Gerüchen haben. Gerüche, die der menschlichen Nase schmeicheln – ein solider Zitronenduft vielleicht - kann ein guter Abwehrstoff für Katzen sein.

Aber der Geruchsinn beeinflußt nicht nur das Kloverhalten der Katze – er spielt auch eine ungemein wichtige Rolle beim Freßverhalten. Katzen, die nicht riechen können wollen nicht essen, und Katzen, die an Oberen Atemwegserkrankungen leiden oder verstopfte Nasenhöhlen haben, verlieren oft ihren Appetit. Die Futtermittelhersteller suchen bei der Entwicklung von neuen Futtersorten nicht nur nach neuen Geschmacksrichtungen sondern auch nach appetitanregenden Duftstoffen. Die Produzenten wissen, wenn eine Katze unbekanntes Futter vorgesetzt bekommt, wird sie es zuerst beschnüffeln. Wenn ihr nicht gefällt, was sie riecht, dann wird sie davon nicht einmal kosten!

Forscher haben 14 Chemikalien identifiziert, die das Verhalten von Katzen beeinflussen, wenn sie eingeatmet werden, das bekannteste ist Catnip (Nepeta cataria), ein Kraut aus der Familie der Minze. Etwa 60 % der Katzen besitzen das autosomal dominante Gen für Catnip-Empfindlichkeit. Obwohl es als Halluzinogen betrachtet wird ist es für Katzen ungefährlich. Gibt man Katzen Catnip, werden sie daran riechen, es ablecken, es kauen oder sogar essen, einige lieben es, sich darin zu wälzen oder sie halten catnipgefüllte Spielsachen in den Pfoten. Die ätherischen Öle der Blätter, die die Katze riecht, werden freigesetzt – und bringen die Katze manchmal sogar dazu, Luftsprünge zu machen. Die Dauer der Wirkung von Catnip liegt irgendwo zwischen zwei und 15 Minuten. Die Reaktion der Katze hängt von Alter und Gewöhnung ab. Gestreßte oder ängstliche Katzen, jünger als 8 Wochen, reagieren meistens nicht auf Catnip.

Nasenprobleme

Zahlreiche medizinische Probleme können die Nase betreffen. Übliche Anzeichen für Rhinitis, eine unspezifische Bezeichnung für die Entzündung der Nasenschleimhaut, sind eine laufende Nase und Niesen. Niesen ist eine unfreiwillige reflexartige Reaktion auf einen Reizerreger, wie etwa Ausfluß aus der Nasennebenhöhle oder ein Fremdkörper in den Nasenpassagen. Die Rezeptornerven in der Nasenhöhle und auf den nasalen Turbinaten lösen den Niesreflex aus.

Nieshäufigkeit und Eigenschaften des Ausflusses können beim Erkennen des Problems helfen. Ein klarer, wässriger Ausfluß deutet auf ein leichtes Problem hin, wie eine Allergie oder eine schwache Virusinfektion. Dicker, gelber bis grüner Ausfluß deutet eher auf eine bakterielle Infektion hin. Wenn eine Infektion fortschreitet, kann der Ausfluß von wässerig zu schleimig bis zum Eiter wechseln. Anhaltendes, krampfartiges Niesen läßt darauf schließen, daß ein Fremdkörper in der Nasenhöhle festsitzt. Ein blutiger Ausfluß weist auf eine Langzeit-Irritation hin, ausgetrocknete Schleimhäute, ein Trauma oder sogar einen Tumor in den nasalen Passagen. Der Katzenbesitzer wird es schwer finden, die Nasenausscheidungen zu beobachten, besonders bei Katzen, die sich häufig die Nase lecken. Husten signalisiert ein Problem, das die Unteren Atemwege mit einschließt.

Katzen können kleine Grasteile oder Samen einatmen, die sich dann in den nasalen Durchgängen fangen. Das Ergebnis kann andauerndes Niesen sein, begleitet von Würgen, mit der Pfote an der Nase reiben, erbrechen und erschwertes Atmen. Es hängt davon ab, wo sich der Fremdkörper verfangen hat, ob der Tierarzt die Katze sedieren muß, um den Nasen-Rachenraum zu inspizieren. Ist das Objekt entfernt, sollten die Beschwerden aufhören. Augenausfluß kann sehr eng mit den Problemen einer Katzennase zu tun haben, da der Tränengang durch die Nase führt. Ein blockierter Tränengang würde den ordentlichen Abfluß der Tränen verhindern, was zum Überfließen der Augen führt.

Gesichts-Asymmetrie kann bei Katzen einen Nasentumor oder das Vorhandensein von fungalen Granulomen bedeuten. Um diese Diagnose zu treffen, muß der Tierarzt eine Biopsie des verdächtigen Gewebes vornehmen. Der bekannteste Nasentumor ist das Schwammzellen-Karzinom, eine Art Hautkrebs, der eine Vorliebe für rosa oder weiße Hautstellen hat. Anfänglich wird Hautkrebs an der Nase wie ein Kratzer aussehen, der nicht verheilt, aber wenn er fortschreitet, verursacht der Tumor die Auflösung der Nüstern und des Nasenbodens. Glücklicherweise kann der Tumor, wenn er rechtzeitig entdeckt wird, operativ entfernt werden.

Nebenhöhlenerkrankungen sind bei Katzen ungewöhnlich, aber wenn sie auftreten, sind sie meistens ein Resultat chronischer Infektion und Irritation der Nasenräume. Medikationen helfen nur wenig zur Entleerung der Nebenhöhlen; abschwellend wirkende Medikamente, die bei Menschen sehr wirkungsvoll sind, tragen wenig zur Förderung eines besseren Abflusses bei Katzen bei, und Nasensprays und Spülungen haben nur minimale Wirkung.

Andere bemerkbare klinische Zeichen bei Katzen mit Nasenproblemen sind hörbares Atmen und Schniefen, Geräusche, die von verstopften Nasengängen und einem überlangen Gaumensegel herrühren. Eine Art der Verstopfung ist die Stenotische Nase, eine genetische Veranlagung, die die Enge der Nasenlöcher bei flachgesichtigen Rassen wie Perser, Himalayans und Burmesen betrifft. Knorpel verlegen die Nasenöffnungen und behindern das Fließen der Atemluft.

Der manchmal auch bei Katzen auftretende Wolfsrachen ist ein Geburtsfehler. Ein Katzenbesitzer entdeckt diesen Defekt üblicherweise, wenn er Milch in den Nasenlöchern eines Neugeborenen sieht, das gerade versucht zu trinken. Die Gaumenplatte ist nicht geschlossen, so daß der nasale und der orale Raum miteinander verbunden sind. Ohne der geschlossenen Gaumenplatte ist das Neugeborene nicht imstande, das nötige Vakuum im Mund zu bilden, um ordentlich trinken zu können, daher ist es sehr rasch unterernährt. Auch kann die Milch in so einem Fall bis in die Lunge vordringen und eine Lungenentzündung auslösen. Einen Wolfsrachen zu schließen ist bei den winzigen Neugeborenen nahezu unmöglich.

Katzenschnupfen

Im Gegensatz zu Nebenhöhlenerkrankungen sind Infektionen der Oberen Atemwege (URI = Upper Respiratory Infection) oder Katzenschnupfen sehr verbreitet. Verursacher sind für gewöhnlich Viren, jene, die in den jährlichen Schutzimpfungen verabreicht werden, mit eingeschlossen. Das Feline Rhinotracheitis Virus, Feline Herpes- und Feline Calici Virus sind drei Viren, deren Wirkung durch die Impfung zwar eingedämmt aber nicht verhindert werden kann. Die akute virale Infektion verursacht Fieber, verstopfte Nasengänge, dicken Nasenausfluß, Lethargie und Anorexie (Unterernährung). Oft kompliziert eine sekundäre bakterielle Infektion die primäre virale Infektion. Antibiotika, die zur Behandlung der Infektion der Oberen Atemwege verwendet werden, helfen nur, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt. Leider gibt es keine Medikamente, die die Viren nachhaltig töten, und so können Tierärzte nur die Symptome behandeln.

Katzen mit hohem Fieber oder Katzen, die auszutrocknen drohen, können Flüssigkeitsinfusionen helfen. Eine zweiminütige rektale Fiebermessung kann Fieber sehr genau feststellen. Um einer verstopften Katze zu helfen, kann man versuchen, von Hand zu füttern und den Ausfluß von Nase und Augen zu entfernen. Es ist sehr nützlich, einen Vaporisator oder einen Luftbefeuchter im Raum aufzustellen, oder die Katze in ein dunstiges Badezimmer zu bringen.

URIs können zwischen 7 und 21 Tagen dauern. Achtzig bis neunzig Prozent der Katzen, die von diesen Infektionen genesen, werden lebenslange Träger des Viruses. Im Trägerstadium können periodisch auftretende Anfälle von Niesen und Nasenausfluß auftreten. Der Ausfluß ist üblicherweise klar, das Tier ißt, trinkt und bewegt sich normal. Klinische Anzeichen, die mit dem chronischen Trägerstadium in Zusammenhang gebracht werden, gibt es nur wegen der sekundären bakteriellen Infektionen, die die Nasenschleimhaut und den Tränengang, manchmal für immer, zerstören.

Zahlreiche andere Viren und Bakterien können eine Infektion der Oberen Atemwege bei Katzen hervorrufen. Wird ein Tier wider Erwarten nicht gesund, wird der Tierarzt fungale Infektionen vermuten. Eine Überlegung bei chronischem Schnarchen oder verstopfter Nase werden nasopharingale Polypen sein, Verwachsungen, die meistens bei jungen Katzen gefunden werden. Die gutartigen, entzündeten Polypen entwickeln sich im Hintergrund der Nasenhöhlen und behindern den Durchfluß der Atemluft.

Die genaue Ursache einer Infektion der Oberen Atemwege zu diagnostizieren kann sehr schwer sein. Test auf die üblichen Viren können bis zu einer Woche dauern und sind teuer. Beim Auftreten einer URI ist der erste Schritt des Tierarztes, die Symptome zu bekämpfen. Bessert sich der Zustand der Katze nicht, muß sie weiteren Test unterzogen werden. Eine Auszählung des Blutes zeigt, ob das Tier gerade eine entzündliche Reaktion durchmacht. Tests auf Felinen Leukämie Virus (FeLV) und Felinen Immun-Defizienz-Virus (FIV) könnten Auskunft geben, ob andere Ursachen für die Unterdrückung des Immunsystems vorhanden sind.

Der Nasenausfluß kann mikroskopisch untersucht werden, um nach Bakterien, fungalen Organismen und Blutzellen zu suchen. Eine Kultur kann angelegt und auf Empfindlichkeit geprüft werden, ob ein anderes Antibiotikum besser anzuwenden wäre. Schädelröntgen können Nebenhöhlenprobleme aufzeigen. Die Rhinoskopie, das ist die Untersuchung der Nasendurchgänge mit einem speziellen Endoskop, erlaubt dem Tierarzt die tieferen Nasenpassagen zu betrachten. Dieser Test kann dazu benützt werden, Polypen festzustellen, Proben für eine Kultur zu entnehmen und eine Biopsie durchzuführen. Glücklicherweise erlaubt eine verbesserte Technologie, wie z. B. die Rhinoskopie, dem Tierarzt, auch schwerer zu findende Diagnosen zu stellen.

Eine nasse, kalte Nase muß nicht gerade der Beweis für eine gesunde Katze sein, vielmehr ist es der Katze wichtigster Teil für Begegnungen. Eine Katze gebraucht ihren Geruchsinn, um andere Tiere zu erkennen, ihr eigenes Verhalten zu bestimmen und ihre Entscheidungen bezüglich ihres Futters zu treffen. Die Nase spielt eine wichtige Rolle im Alltagsleben der Katze, und ganz nebenbei ist sie auch noch ein entzückendes Detail in ihrem Gesicht.


"Tip to Tail" - Von der Nasenspitze bis zur Schwanzspitze


Das geheimnisvolle Auge

"Nur ein Flüstern" - das Ohr

"Der Quell des Lebens" - Herz- und Blutkreislauf

"Immer der Nase nach"

"Atemzüge" - Atemwege und Lunge

"Die unglaubliche Reise" - 1.Teil: Zunge und Geschmackssinn

"Die unglaubliche Reise" - 2.Teil: Das Verdauungssystem

 

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